Manchmal liegt die Ursache von Angst und ängstlichem Verhalten in der Vergangenheit eines Hundes. Wo ist er hergekommen, was hat er erlebt, wie wurde er als Welpe sozialisiert? Doch oft sind es (Fehl-)Verknüpfungen, die sich im Zuge von negativen Erfahrungen manifestieren. Bei sehr sensiblen Hunden können solche negativen Erlebnisse oder gar Traumata zu weiteren Fehlverknüpfungen und Generalisierungen führen. Die Angst wird immer präsenter und im Alltag spürbar.

Ursachen für Angst und ängstliches Verhalten
  • Mangelnde Sozialisierung im Welpenalter
  • Genetische Veranlagung, Zucht z.Bsp. Chihuahua, deutscher Schäferhund
  • Erhöhter Stresspegel der Mutterhündin
  • Schlechte Haltung, Isolation, Deprivation
  • Erlernte Ängste durch schlechte/traumatische Erfahrungen
  • Misshandlung durch den Menschen
  • Über- bzw. Unterforderung
  • Schmerzen im Bewegungsapparat, Erkrankungen der Schilddrüse etc.

Manche Angst & Furchtreaktionen steuert der Instinkt, andere sind erlernt aufgrund von schlechten Erfahrungen. Diese Ängste können auch wieder verlernt werden durch entsprechende Maßnahmen und Hundetraining. Dabei muss jedoch auch klar sein, dass ein sehr ängstlicher Hund nie ein Draufgänger werden wir. Man kann ihm aber helfen selbstbewusster durchs Leben zu gehen. Sodass der Hund für ihn beängstigenden Situationen gelassener begegnet und diese besser meistert.

Typische Symptome von Angst – Anzeichen von Stress

Hunde zeigen Angst mit ihrer Körpersprache und durch Lautäußerungen.

  • Neben Winseln und Jaulen auch Heulen, Knurren, Bellen bis hin zum Kläffen
  • Anspannung der Muskulatur – erhöhte Körperspannung oder Zittern
  • Erstarren oder unruhiges auf- und ablaufen bis hin zu hyperaktivem Verhalten
  • Beschwichtigungssignale, wie gähnen, keuchen, sich schütteln, einfrieren
  • Starke oder verminderte Speichelproduktion
  • Fest geschlossenes Maul und nach hinten gezogene Lefzen
  • Schlitzförmige Augen
  • Zurückgelegte Ohren
  • Erweiterte Pupillen und weit aufgerissene Augen – man sieht das Weiß in den Augen
  • Plötzliche Bildung von Schuppen im Fell
  • Schwitzige Pfoten
  • Im Extremfall: Urinieren, Kotabsetzen und Erbrechen
So kannst Du Deinem ängstlichen Hund helfen
  • Reduziere den Stress indem Du Stresssituationen meidest
  • Vermittle Sicherheit durch sicheren Führung. Das kannst Du Deinem Hund durch die eigene Körpersprache vermitteln: Aufrechte Haltung, Schultern runter, Brust raus, sicherer Stand, ruhige Atmung
  • Biete Deinem Hund ein sicheres Zuhause: Z.Bsp. Rückzugsorte, wo Dein Hund einen guten Überblick über die Geschehnisse hat; eventuell eine Hundebox
  • Diverse Entspannungstechniken, wie sanfte Berührungen, konditionierte Entspannung bis hin zu Massagen und Körperarbeit (z.Bsp. Tellington Touch)
  • Baue das Vertrauen zu Dir auf bzw. stärke es mit gemeinsamen Aktivitäten: Spiele, Wandern, Schwimmen…
  • Trainiere gezielt mit Deinem Hund, z.Bsp. mit Bodenarbeit und Gerätetraining: Klettern auf Baumstämmen, gehen auf unterschiedlichen Untergründen, Nasenarbeit: Such-Spiele, Mantrailing, Apport
  • Setze Geschicklichkeitsspiele ein und gib Deinem Hund Denkaufgaben. Auf diese Weise wird sein Selbstbewusstsein gestärkt und seine Lösungsfertigkeit gesteigert. Dafür eignen sich befüllbare Spielsachen bis hin zu kniffligen Intelligenzspielaufgaben.
  • Gib Deinem Hund etwas zum Kauen, damit er Stress auf natürliche Weise abbauen kann. Ideal sind Kauwurzeln, Kauseile, Hundeknochen und Hundespielzeug, welches Du im Idealfall befüllen und unterschiedlich verwenden kannst.

Das Ziel bei gemeinsamen Aktivitäten ist, einerseits das Vertrauen zwischen Dir und Deinem Hund zu stärken und andererseits die Bindung zu erhöhen. Alle Aktivitäten die Du mit Deinem Hund setzt, stärken eure Bande und helfen Deinem Hund mehr Selbstvertrauen, Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein aufzubauen.

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